DE: PRATI – Konfektionieren im digitalen Workflow bei schfer-etiketten
Das Prati E-Ticket verknpft bei schfer-etiketten drei neue Prati-Systeme mit dem MIS – Projektbetreuung durch die Nilpeter GmbH.Das Unternehmen schfer-etiketten GmbH & Co. KG hat zwischen Januar 2017 und April 2018 insgesamt drei neue Verarbeitungssysteme des italienischen Herstellers Prati srl installiert. Im Tausch gegen ltere Anlagen sorgen sie mit ihrer Ausstattung auf dem aktuellen Stand der Technik zunchst fr mehr Produktivitt. Vor allem aber vollzieht die Etikettendruckerei aus Wolfschlugen damit einen wichtigen Schritt in Richtung digitale Transformation. Hartmut Wille und Christian Ortlieb, Technischer Leiter und Leiter Konfektion bei schfer-etiketten, sowie Christoph Kugler, bei der Nilpeter GmbH fr das sddeutsche Vertriebsgebiet verantwortlich, erlutern im vorliegenden Beitrag die Details dieses Projekts.
Spezialisierte und beratungsintensive Etikettenlsungen, die vor allem in vier Branchen geliefert werden, sieht schfer-etiketten als sein Hauptgeschft. “Die Bereiche Pharma und Kosmetik bilden den Schwerpunkt”, erklrt Hartmut Wille, “sie werden ergnzt durch Etiketten fr Lebensmittel und Chemieprodukte. Um unsere Strken in Zukunft weiter ausbauen zu knnen, haben wir die technische Ausstattung im Bereich der Konfektionierung mit drei neuen Systemen von Prati auf den aktuellsten Stand gebracht.” Im Januar 2017 wurde ein Schneid- und Inspektionssystem vom Typ Saturn BiDi und nur zwei Monate spter eine Saturn BKL installiert. Im April 2018 folgte schlielich das jngste System, eine Saturn BiDi Futura. Alle drei Maschinen sind mit dem vollautomatischen Messersystem ,Fast Cut’ und einem Kamerasystem von Nikka zur 100-Prozent-Kontrolle ausgerstet. Die beiden Modelle vom Typ Saturn BiDi erlauben einen bidirektionalen Bahnlauf. Diese Rckzug-Funktion ist Voraussetzung fr eine pharma-gerechte Prfung.
Die Saturn BKL verfgt ber einen speziell modifizierten Bahnlauf und eine angepasste Software, die auf die Verarbeitung von mehrlagigen Produkten ausgelegt ist. Sie wird bei schfer-etiketten fr die Produktion von Booklets eingesetzt – oder auch fr Anwendungen in der Kosmetik-Branche, bei denen z.B. eine 100-Prozent-Textkontrolle gefordert wird.
Gesamtkonzept berzeugt
Mit den Installationen reagierte das Unternehmen zum einen auf die deutlichen Zuwchse an Auftrgen aus dem Segment Pharma. Auerdem stand der Ersatz lterer Systeme an, da diese nicht ber eine Kamera-Kontrolle verfgten. Die Mglichkeit zur Nachrstung sowie die Belieferung mit Ersatzteilen war nicht mehr gegeben, weil die Herstellerfirma mittlerweile den Betrieb eingestellt hatte.
Vor der Investition in Prati-Maschinen absolvierte die Druckerei ein Auswahlverfahren, bei dem die in Wolfschlugen genutzten Systeme unterschiedlicher Lieferanten sowie weitere Anbieter im Markt verglichen wurden. Am Ende fiel die Entscheidung auf das Konzept von Prati, da es in der Gesamtbewertung am meisten berzeugte.
Zukunftsorientierte Lsungen fr die digitale Transformation
Ein besonderes Augenmerk bei der Auswahl der richtigen Maschine lag auf dem Vorhaben, in Zukunft alle Maschinen im Betrieb hausintern zu vernetzen. Um diese Entwicklung auch im Verarbeitungsbereich voranzutreiben, hat das Unternehmen ein gemeinsames Projekt mit Prati angestoen. Smtliche Prati-Maschinen sind mittels E-Ticket-Software ber ein Interface mit dem Management-Informationssystem (MIS) von schfer-etiketten verbunden. Alle Einstellungen, die an den Prati-Maschinen motorisch erfolgen knnen und zu denen im System Vorgaben bekannt sind, werden ber das Netzwerk kommuniziert. Ein Beispiel ist das Format des Etiketts, das aufgrund der Spezifikation typischerweise vorhanden ist. Wird dieser Parameter um den Abstand zwischen den Etiketten ergnzt, resultiert daraus die Rollenbreite. Solche Angaben werden von den Systemen ebenso bercksichtigt wie die Forderung einer bestimmten Wickelhrte.
E-Ticket ist weitaus mehr als das Speichern von Job-Daten
Dieses Vernetzen von Systemen und die Anbindung an Datenbanken ist nach Einschtzung von Christoph Kuglerin der Etikettenbranche ein noch ziemlich junges Feld. Zwar gibt es in vielen Fllen bereits Rstvorgnge, bei denen auf abgespeicherte Daten zurckgegriffen wird, um z.B. die Messer automatisch einzustellen. Das Projekt bei schfer-etiketten geht allerdings deutlich ber dieses Speichern von Job-Daten hinaus.
Die Auftragsdaten werden bereits vorab in der Planung angelegt und dem Bediener mit der Lauftasche, auf der sich ein Barcode befindet, zur Verfgung gestellt. Mit Hilfe des Barcodes lassen sich die Auftragsdaten vom Bediener direkt an der Maschine einlesen. Damit stellt sich die Maschine entsprechend der hinterlegten Parameter automatisch ein. Werden whrend der Produktion Vernderungen an den Maschineneinstellungen vorgenommen, werden die neuen Parameter automatisch im System registriert und im zugehrigen Auftrag hinterlegt. Die kontinuierliche Anpassung der Daten ermglicht eine laufende und nachvollziehbare Optimierung.
Alle Informationen, die im ERP-System (Enterprise-Resource-Planning)vorhanden sind, stehen gleichermaen an der Maschine zur Verfgung. Die dadurch verfgbare Datenmenge ist dabei nicht zu unterschtzen. Schlielich werden bei der Erfassung der Auftrge bereits zahlreiche Informationen eingepflegt. Neben den typischen Dimensionsdaten sind das fr die Konfektioniermaschine etliche weitere Vorgaben wie der Durchmesser der Hlse, auf die gewickelt werden soll, die Zahl der Etiketten pro Rolle u.v.m.
Damit am Ende die vom jeweiligen Kunden geforderten Parameter einschlielich jeder individuellen Anpassung immer dem richtigen Auftrag zugeordnet sind, setzt die digitale Einbindung der Konfektioniersysteme in den Workflow eine durchgngig logische Struktur voraus. Ihr Aufbau verlangt umfangreiches Know-how bis ins Detail, wenn ein solches System in der Praxis reibungslos funktionieren soll.
Vorab definierteToleranzwerte
Die 4k-Kamera von Nikka, mit der alle drei Prati-Systeme bestckt sind, verfgt ber eine Auflsung, die selbst extrem kleine Staubkrnchen registriert. Wenn allerdings jede theoretisch erkennbare Abweichung von der Referenz zu einem Stopp der Maschine fhrt, ist in der Praxis keine wirtschaftliche Produktion mglich. Um Anwendern den Spagat zu ermglichen, definierte Fehler zuverlssig auszuschleusen, aber gleichzeitig auch eine hohe Leistung zu gewhrleisten, mssen fr das System sinnvolle Toleranzwerte definiert werden. Bei schfer-etiketten sind Prfkriterien fr die 100-Prozent-Kontrolle zentral hinterlegt, erklrt Christian Ortlieb, Leiter der Konfektionierabteilung in Wolfschlugen. Je nach Kunde und Status des Jobs kann eine Kategorie ausgewhlt werden, fr die in Zusammenarbeit mit dem Bereich Qualittsmanagement entsprechende Toleranzwerte festgelegt wurden.
Um einen Auftrag an einem der Prati-Systeme zu bearbeiten, hat der Bediener der Maschine ber eine Workstation Zugriff auf die Informationen zum Job. Mit Hilfe eines Barcodes auf der Lauftasche kann er Maschinendaten und Referenzbild laden. Dort ist auch die vordefinierte Kategorie der Toleranzwerte festgelegt, die fr diesen Auftrag zu verwenden ist. Je nach Qualitt der Mutterrolle knnen noch individuelle nderungen erforderlich sein. In diesen Fllen entscheidet das Personal, welche Abweichungen akzeptabel sind und welche als Fehler auszuschleusen sind. Sollte die Menge der Fehlerstopps einer produktiven Verarbeitung im Weg stehen, wird in enger Abstimmung mit dem Qualittsmanagement entschieden, ob die festgelegten Toleranzen fr den laufenden Auftrag individuell anzupassen sind.
Gute Bedienbarkeitreduziert Rstzeiten
“Viel strker als in jeder anderen Abteilung wird die Planung von Durchlaufzeiten bei der Konfektionierung vom qualitativen Ergebnis des vorausgegangenen Arbeitsschrittes beeinflusst”, meint Hartmut Wille. “Das liegt daran, dass bei diesem Produktionsschritt nicht nur konfektioniert, sondern auch kontrolliert wird. Jede detektierte Aufflligkeit fhrt zunchst zu einem Maschinenstopp. Diese Variable, die eine Produktion sprbar verlangsamen kann, ist nicht kalkulierbar. Die reinen Rstzeiten lassen sich dagegen eindeutig identifizieren. Sie haben sich mit den Prati-Systemen nachweislich reduziert.
Dazu leistet die Bedienerfreunlichkeit der Maschinen nach Einschtzung von Christian Ortlieb einen wesentlichen Beitrag. Wenige Erfahrungen mit den Bedienelementen gengten, und ihre Handhabung war fr das Personal selbsterklrend. Auch ergonomisch stellen Merkmale wie der integrierte Lift fr den Rollenwechsel eine groe Erleichterung fr die Mitarbeiter dar.
Als Pluspunkt fr Prati wertet Christian Ortlieb auerdem den Service, der ber die Nilpeter GmbH angeboten wird. Das umfasst neben Vertrieb und Inbetriebnahme vor allem auch die Schulung und das praktische Training an der Maschine. Im Bedarfsfall untersttzen auch Prati-Techniker aus Italien, beispielsweise wenn es darum geht, Verbesserungen auf alle Systeme zu bertragen, die an einer Maschine erarbeitet wurden. Auf diese Weise konnte bereits der Durchsatz an den Systemen erhht und die Arbeit der Bediener erleichtert werden.
Zielfhrende Kommunikationtreibt E-Ticket voran
Von Vorteil ist die gute Kommunikation zwischen schfer-etiketten als Anwender, Prati als Lieferant und Nilpeter als Vertriebspartner vor allem auch bei der Weiterentwicklung des E-Ticket-Konzeptes. Mit Hilfe des Feedbacks aus Wolfschlugen, so Christoph Kugler, konnten bereits einige fr die Anwendung ntzliche Zusatzfunktionen eingebracht werden.
Dass schfer-etiketten den Einstieg in die digitale Transformation in der Konfektionierung ansiedelt, hat nachvollziehbare Grnde, wie Hartmut Wille erklrt. “Wir haben bei den Prati-Maschinen ein greres Potenzial als bei den Druckmaschinen gesehen, weil bei letzteren mehr Parameter zu bercksichtigen sind, von denen viele auch nur manuell eingestellt werden knnen. Aus diesem Grund ist die Einfhrung im Druckbereich wesentlich komplexer.”
Im Rckblick hat sich die Entscheidung als richtig erwiesen, mit dem etwas einfacheren Produktionsbereich zu beginnen. Dadurch konnte ein deutlicher Zugewinn an Effizienz verzeichnet werden, so dass in dieser Abteilung zwischenzeitlich ein sehr hoher Automatisierungsgrad erreicht ist. Das ist gerade fr die Marktsegmente wichtig, in denen schfer-etiketten seine Schwerpunkte hat – allen voran Pharma-Anwendungen, bei denen grundlegende Anforderungen hinsichtlich Sortentrennung, Kennzeichnung oder Verhindern von Untermischung zu erfllen sind. Gleichzeitig kann die grundlegende Struktur, die in der Konfektionierung erarbeitet wurde, bei der gerade laufenden Einfhrung der Technologie im Druckbereich wiederum als wertvolle Ausgangsbasis genutzt werden.
Kontroll- und Umspultechnik fr anspruchsvolle Anwendungen
Innerhalb von 15 Monaten hat schfer-etiketten drei Systeme von Prati installiert. Dabei handelt es sich um jeweils eine Saturn BiDi, Saturn BKL und Saturn BiDi Futura. Alle Maschinen sind mit der E-Ticket-Software ber ein Interface mit dem firmeneigenen MIS-System verbunden.Die Serie Saturn BIDI erfllt die Anforderungen der Pharmaindustrie wie z.B. die 100-Prozent-Kamerakontrolle mit bidirektionalem Bahnlauf, Rckseitennummerierung sowie Zhlen und Schneiden. Das Modell Saturn Bidi Futura wurde 2017 zur Labelexpo Europe erstmals vorgestellt. Aufgrund des Futura-Konzeptes lassen sich diese Maschinen fr zuknftige Anpassungen einfach nach- bzw. aufrsten.
Die Saturn BKL ist eine spezielle Umspul-Schneidemaschine fr die Kontrolle von Booklet- und SK-Etiketten. Mit einer angepassten Software und einemmodifizierten Bahnlauf ausgestattet, ist sie insbesondere fr dieEndverarbeitung von mehrlagigen Produktenkonzipiert.
Bei schfer-etiketten verfgen alle Prati-Systeme ber eine umfassende Ausstattung, zu der u.a. das vollautomatische MessersystemFastCut, ein Upgrade fr Multi-Inkjet-Kpfe fr kombinierten Druck (Rck- und Vorderseite) und der patentierte Auflagearm mitLuftpolsterfunktion Wizarm zum Aufwickeln vonMonomaterial auf eine Aufwickelspindelohne Teleskopierengehren. Das integrierte Nikka-System zur 100-Prozent-Inspektion beinhaltet ebenfalls mehrereApplikationen wiedie Booklet App fr ALIS L,die Barcode App fr ALIS L1 (1D- und 2D-Codes),das PDF-Gatewayund die PDF-Workstation zur Offline-Optimierung der Daten,die LED-Kontrollleistefr die optischeAnzeige der Fehlerpositionund das Reflective Kit fr metallisierte Druckbilder.
Die ist ein Auszug aus einem Anwenderbericht von Klemens Ehrlitzer der bereits in der Etiketten und Labels erschienen ist.